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"Haiku-Momente: Augenblicke in Worten"

Was ist ein Haiku?

Ein Haiku eine wunderbare und kreative Gedichtform aus Japan.

Das Haiku zeichnet sich zum einen durch seine Form und zum anderen durch seinen Inhalt aus.

Es handelt sich um einen Dreizeiler, der sich in 5-7-5 japanische Moren (japanische Lauteinheiten) unterteilt,

was ungefähr zehn bis 14 deutschen Silben entspricht. 

Klassische Haikus fangen die Schönheit der Natur und die wechselnden Jahreszeiten ein und laden uns ein,
einen Moment der Stille zu genießen.

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Merkmale eines Haiku

Merkmale des Haiku

Die Kunst des Haiku besteht nicht darin, einen Text ganz kurz machen -
sondern so kurz, dass er sich ohne Qualitätsverlust nicht weiter kürzen lässt.

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Ein Haiku hat keinen Titel und keinen Reim.

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Haiku sind in der Zeit. Und zwar fast immer in der Gegenwart.

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​Konkretheit - Haiku stellen Erlebtes nicht abstrakt, sondern für einen Leser sinnlich mit erlebbar dar.

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Haiku beschäftigen sich fast immer mit der äußeren Welt, weniger mit den Vorstellungen des Dichters.

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Und ganz wichtig: Mit dem Lesen des Textes sollte das Haiku noch nicht zu Ende sein. Ein Nachhall, etwas Ungesagtes, offen Gelassenes, weiter zu Dichtendes sollte bleiben.

Laubregen

Jeder Hauch ein neuer Schwung

Letzter Tanz des Jahres

Rote Blätter
Vereiste Bäume
Winteransichten

Bäume wie Geister

Wiesen unter weißer Decke

Frost im Herzen

Nächtliche Stille

zwei schnelle Radfahrer

Hundegebell

Krähen-Silhouette bei Mondlicht
Vereiste Bäume
Gefrorene Beeren

Sonntagvormittag

Gezuckerte Zweige strecken sich der Sonne entgegen

Eis wird zu Wasser

​Antoine de Saint-Exupéry:

»Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.«

Gräser erstarrt im Frost

Wege von der Sonne geküsst schmelzen

Nicht nur sie

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Bank mit Herbstlaub
Im Herbst parken

Don Quijoten der Gärten

kämpfen gegen Laubwinde

jedes Jahr neu, nie endend

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Frische Erdhügel

wie schwarze Pickel auf frostiger Wiese

Innerstes nach Außen geworfen

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Eisig war die letzte Nacht

Schilf erstarrt in letzter Bewegung

Kalt nicht nur mir

Kanäle im Januar

zähflüssig wie Pech das Wasser

kalte Umarmung

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Die Dinge sprechen zu lassen,
die Natur in uns und um uns,
nicht nur sich selbst,
kann besonders das Haiku.

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